Zwischen 1975 und 1991 befand sich Äthiopien unter Mengistu Haile Mariam in
einer Militärdiktatur. Der Sturz des Imperators Haile Selassie im Jahr 1974 führte
den Wechsel im Land von einer monarchischen Regierung zu einer sozialistischen
Volksrepublik herbei. Bis zum Kollaps des Regimes im Jahr 1991 wurde diesem
historischen Ereignis mit dem Revolutionstag bedacht, welcher jedes Jahr am 12.
September gefeiert wurde. Während dieses Zeitraums wurde Äthiopien zum engsten afrikanischen Verbündeten des weltweiten sozialistischen Lagers. Die Regierung pflegte enge Beziehungen zur Sowjetunion, der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Nordkorea sowie zu Kuba und erhielt massive militärische und ökonomische Unterstützung. Mit der Kamera immer in der Hand beobachtete Tekle Belete diese laufenden Veränderungen in der Geschichte des 20. Jahrhundert seines Heimatlandes und der Hauptstadt Addis Abeba. Damit schuf er ein außergewöhnliches fotografisches Archiv über den Zeitraum 1957 bis 1984 (äthiopischer Kalender) beziehungsweise 1965 bis 1991 (europäischer Kalender).
Ausstellungsansicht, Halle 14, Leipzig 2012
© Produzieren/ Armin Linke
3. Äthiopischer Revolutionstag gefeiert am Revolutionsplatz (heute Meskelplatz) im Jahr 1970 laut äthiopischem Kalender (1978 europäischer Kalender)
Fotografie, 30 × 40 cm
Parade des Militärs, der Studentenund Arbeiter zum 10. Revolutionstaggefeiert am Revolutionsplatz (heute Meskelplatz) im Jahr 1977 laut äthiopischem Kalender (1984 europäischer Kalender)
Fotografie, 30 × 40 cm
Einweihungszeremonie der Gedenkbüste Karl Marx, die vom deutschen Bildhauer Jo Jastram geschaffen wurde und die von der DDR unter Erich Honecker zum Anlass des 10. Äthiopischen Revolutionstags für den Sidist Kilo (Märtyrerplatz) gestiftet wurde
Fotografie, 30 × 40 cm
Mengistu Haile Mariam (Präsident vonÄthiopien 1977 bis 1991) und DDR Offizielle. Die Büste ist noch am SidistKilo (Märtyrerplatz) in Addis Abeba zu finden
Fotografie, 30 × 40 cm