Ostdeutsche Landschaften entstand auf einer Reise im Herbst des Jahres 2004,
15 Jahre nach dem „Wendeherbst“. Meine Idee war damals, das Land meiner
Kindheit zu bereisen. Es ging mir um eine künstlerische Bestandsaufnahme der
„fünf neuen Länder“. Dabei beschränkte ich mich darauf, abgeerntete Felder
zu fotografieren, auf denen es nach und nach Herbst wird. Diese Landschaften
kombinierte ich mit Kurztexten, die auf Meldungen der Lokalpresse basieren.
Sie berichten von Aussteigern, Menschen, die ausflippen, weil sie ökonomisch oder
anders durch die Wende enttäuscht wurden. Gerne nennt man sie: „Wendeverlierer“. Johne unternimmt mit Ostdeutsche Landschaften eine Expedition in mehrfacher Hinsicht. Es ist eine Bild-/Text-Dokumentation eines sichtbaren/äußeren und inneren/ psychischen Zustands der ostdeutschen Gesellschaft im Herbst des Jahres 2004.