Was ist aus 16.000 jungen Mosambikanern geworden, die über sieben Jahre als
Vertragsarbeiter in der DDR gelebt haben und 1990 die kollabierte DDR verlassen
mussten? Malte Wandel lebte 2009/10 in Mosambik und dokumentiert in Einheit,
Arbeit, Wachsamkeit die Spuren einer Verbundenheit, die heute, 20 Jahre nach ihrer Rückkehr, von ökonomischer Ungerechtigkeit und Unsicherheit gezeichnet ist. Denn in der DDR wurde bis zu 80 Prozent ihres Lohnes abgezogen und als Rentenzahlung nach Mosambik geschickt – das Geld sollten sie nach ihrer Rückkehr erhalten. Die Regierung hält sie hin, scheint den Konflikt aussitzen zu wollen. „Wir wollten eine kleine Feier machen. Es wäre einfach. Es gibt eine große Kirche, gleich hier. Wir könnten uns 200 Stühle leihen. Wir könnten eine Kuh schlachten, etwas braten und ein paar Bierchen trinken. Aber leider: Nur die Deutschen können diesen Tag feiern. Wir haben überhaupt keinen Grund zu feiern“, sagt der Präsident der Vereinigung Madgermanes (für „Made in Germany“), José Alfredo Cossa, am 9. November 2009 in perfektem Deutsch an der „Base Central Madgermany“ in Maputo. Folgende Arbeiten wurden aus dem Projekt Einheit, Arbeit, Wachsamkeit (2009/2010) ausgewählt.